Einfach mal raus (aus dem Alltag), alleine sein, einfach mal Ruhe haben. Wer wünscht sich das nicht in regelmäßigen Abständen.
Ich bin 41 Jahre „alt“, seit 18 Jahren selbstständig mit meinem Mann, seit 16 Jahren Mutter, wir wohnen im Industriegebiet neben unserer Firmenhalle, wir haben seit 9 Jahren eine Bulldogge – bei mir ist also 24/7 was los. 
Es gibt immer etwas zu organisieren, zu machen und zu tun. 
So wunderbar mein Leben ist, so sehr wollte ich eine kleine Pause. Eine Woche nur ich. 
Trotzdem ging allein bei dem Gedanken sofort das Kopfkino an: 
kann ich meine Familie alleine lassen, kann ich bei der Arbeit fehlen, darf ich mir das rausnehmen einfach so, 
kann ich überhaupt alleine sein?

Ich bin vor einer Woche auf Mallorca gelandet und war erstmal total überfordert mit der „Unabhängigkeit“, niemand auf den ich warten, Rücksicht nehmen, für den ich mitdenken muss.
Ich kann so schnell oder langsam gehen wie ich möchte, ich kann Musik hören, die ich mag, ich kann einkaufen, was ICH mag, ich kann tun und lassen, was ich will.

WOW. Was für ein ungewohntes Gefühl. 

Okay, was mache ich jetzt als erstes? 
Erstmal einkaufen. Ich hasse einkaufen, deshalb hatte ich mir im Flugzeug eine Liste gemacht, was ich essen möchte und was ich dafür einkaufen muss. Also ab durch den Laden und schnell nach Hause – perfekt gelaufen.
Zu Hause ankommen – ist ja auch mit ein paar Handgriffen verbunden, Fensterläden öffnen, Strom und Wasser anstellen, Kühlschrank anschmeissen, habe ich alles noch nie gemacht hier.
(Wir haben hier ein Häuschen, wie es dazu gekommen ist, erzähle ich ganz bald in einem eigenen Beitrag.)
Als ich dann alles angestellt und verräumt hatte, war ich ja dann aber endlich (?) allein. Ganz alleine und zu Hause.
Jackpot!
Jetzt kann es losgehen mit dem Nichtstun und der Entspannung!
Ja….dann…mal los….was mache ich zuerst, wo fange ich an, was mache ich überhaupt und warum zur Hölle ist es so laut in meinem Kopf?

Doch überraschenderweise stellt sich dieses Gefühl von Gelassenheit, Freiheit, Entspannung gar nicht von selbst wie auf Knopfdruck ein.
Nein, ganz im Gegenteil: ich muss mich erstmal daran gewöhnen, nichts tun zu müssen, nicht in meinem gewohnten Umfeld zu sein und wie auf Autopilot durch den vertrauten Alltag zu huschen.
Hier bin ich gar nicht abgelenkt vom Alltag, hier bin ich ganz alleine mit mir. 
Ich muss mir selbst erstmal zuhören, was ich alles denke, mich selbst beruhigen, dass ich gar keinen Stress habe, mich antreiben, was aus meinem Tag zu machen.
Wahnsinn!

Ich kann Dir sagen, die erste Zeit alleine war anstrengend!
Als ich mich dann aber beruhigt hatte, mich von den selbst auferlegten Fesseln befreit hatte und mir selbst erlaubt habe, genau diese Zeit jetzt haben zu dürfen, war es die wunderbarste Erfahrung, die ich bisher mit mir hatte.
Ich habe es genossen, in den Tag hinein zu leben, ohne Verpflichtungen und Termine, ohne auf die Uhr zu schauen, ohne mich an etwas halten zu müssen. 
Ich war hier auf Mallorca beim Frisör! 
Ich habe eine Freundin getroffen, die mir in kurzer Zeit sehr ans Herz gewachsen ist! Ein weiterer „Beweis“, dass keine Begegnung zufällig ist und das Gesetz der Anziehung immer arbeitet, egal, ob wir daran glauben oder nicht.
Ich habe einfach mitten am Tag anstatt in der Sonne auf der Liege, auf der Couch vorm TV gelegen.
Ich saß alleine stundenlang am Meer und habe auf‘s Wasser geschaut.
Ich bin spazieren gegangen.
Ich habe mir selbst zugehört, nachgefühlt und meine Gedanken sortiert.

Ich sitze jetzt hier auf der Terrasse nach einer Woche Alleinsein.
Mein Fazit ganz klar: Ruhe kann sehr laut sein! Nichtstun kann wirklich stressig sein!
Nachdem das aber alles in den ersten Tagen im Schwall hochgekommen war, so ebbte es nach und nach ab und ich habe mich wirklich in der Ruhe entspannt.

Wir rennen durch unser Leben, wir funktionieren und verlassen selten unsere Komfortzone, die wir uns selbst eingerichtet haben.
Zeit mit DIR selbst, ganz alleine ist ein zentraler Bestandteil um Dich selbst wahrzunehmen und zu verstehen, um aufzuräumen.

Liebe ist alles. 
und jetzt du!

Into the love, Kristina